2007/12/02

nächtliche abenteuer

in letzter zeit habe ich ja abends schon fast angst, ins bett zu gehen, mir graut es regelrecht vor meinen nächtlichen abenteuern, die irgendwie schon länger so garnichts mehr mit rosa schäfchen, die fröhlich durch meinen kopf springen, zu tun haben. vielmehr stelle ich mich seit neustem nachts immer wieder härtesten überlebenskämpfen, und ich schaffe es nicht wirklich, einen einleuchtenden realitätsbezug herzustellen, denn so wirklich um mein leben bangen musste ich in letzter zeit nicht und auch sonst warten derzeit keine großen herausforderungen auf mich, die in irgendeiner art und weise meine existenz gefährden könnten.

letzte nacht zum beispiel war ich auf einem fahrrad unterwegs. auf einmal machte ich ungewollt eine vollbremsung und merkte, dass ich mit meinen reifen in einem schlammloch hängengeblieben war. zum gemütlichen absteigen kam ich leider nicht mehr, stattdessen fiel ich vom rad, direkt in diese vermeintlich harmlose schlammpfütze, die sich als menschenfressendes monster erwies und mich innerhalb von sekunden blitzschnell meterweit in die tiefe sog. über mir schwappte der zähe schlamm über sich zusammen und in einem affenzahn sank ich immer weiter in dieses schlammloch ein. irgendwann kam ich zum stehen, ich bekam komischerweise noch luft, und über mir sah ich eine art tunnel, wo ich durchgerutscht war, der aber langsam in sich zusammenfiel. in dem moment wurde mir klar, dass hiermit mein letztes stündlein geschlagen, bzw. dass mir wohl nur noch wenige minuten blieben, bis ich elendig ersticken würde. denn diese ganzen meter, die ich hineingerutscht war, konnte ich sicherlich nicht mehr alleine nach oben klettern, und im schlamm klettert es sich außerdem unglaublich schlecht. vor angst fing ich an zu schwitzen und malte mir aus, wie schrecklich ersticken sein muss und dass ich an diesem tag eigentlich andere dinge vorgehabt hatte als hier unten den löffel abzugeben, und dass mich niemals jemand finden würde in diesem loch.
*zack* und ich wachte auf. einerseits war ich froh, aufgewacht zu sein, andererseits war das ganze eben durchlebte szenario noch so präsent, dass ich am liebsten angefangen hätte zu flennen.

2. beispiel: vor einiger zeit kämpfte ich mich eines nachts einsam und verlassen durch ein unterirdisches tunnelsystem, was sich unter irgendeiner uni dieses landes befand und in dem ich fälschlicherweise eingeschlossen wurde. ich suchte mein auto (?), ich suchte den ausgang und die ganze sache wurde immer verworrener. ich krabbelte stunde um stunde ohne den geringsten lösungsansatz in diesem labyrinth herum, bis ich schließlich im morgengrauen doch noch den ausgang fand.

da frage ich mich doch: was läuft hier eigentlich falsch? muss ich mir gedanken machen? bin ich so konfus im kopf oder trage ich etwa unterschwellige ängste mit mir herum, die nachts zum ausbruch kommen?? oder bin ich einfach nur verrückt??

ich hätte gerne mal wieder einen traum, wo man sich ärgert, aufgewacht zu sein und am liebsten weiterträumen möchte. hm.