und nicht nur da. genauer gesagt befindet er sich überall dort, wo man ihn sich nur irgendwie denken kann. klamotten, taschen, schuhe, sonstige utensilien.
10 tage frankreich liegen hinter mir. schön wars, wenn auch das wetter teilweise etwas zu wünschen übrig liess.
zuerst stoppten wir donnerstags nach 5 stunden fahrt für 2 tag in paris. schon die anfahrt war ein mittelgroßes abenteuer, weil unser navi uns auf der suche nach unserer unterkunft im größten verkehrschaos am falschen ende der stadt wie 2 aussetzige parken ließ, und wir uns in eigenregie quer durch downtown paris schieben mussten, um unser hotel doch noch ausfindig zu machen. ziemlich schnell passte ich mich an die pariser verkehrsregel "fahr oder stirb" an, die eigentlich nur verlangte, zu fahren wie nicht ganz gescheit, fußgänger stur zu ignorieren und sich in 5-er-reihen auf überdimensionalen, planlos befahrenen kreuzungen aufzureihen. dazu kam ein weiteres problem: finde alsbald eine tankstelle und wenn nicht, sieh zu wo du einen kanister auftreibst und lauf los. es klappte, auf den letzten tropfen, und wir waren schon zu beginn nervlich reichlich abgebrannt.
auf gings zum sightseeing, und beim betreten der metro wurde mir erneut klar: das wird kein amusement. die fahrende blechkarawane glich einer art raupe nimmersatt, die an einer station scheinbar hunderte menschen in sich hineinstopfte und sich dann weiter zur nächsten schob, um einen kleinen teil davon zurück auf den bahnsteig zu würgen, und gleich darauf wieder die doppelte menschenmenge in sich hineinzuschlingen. sitzplatz fehlanzeige. aber wir wollten ja nicht sitzen, sondern was sehen.
arc de triomphe, louvre, eiffelturm, champs élysées, montparnasse, montmarte mit sacré-cœur und moulin rouge, notre-dame, centre pompidou, madeleine, galeries lafayette, place de la concorde, all das wurde innerhalb von anderthalb tagen abgegrast, inklusive gefühltem 500 km zickzackmarsch, schmerzender füße und rückenleiden. 36 stunden sind einfach zu wenig für diese stadt, doch die sonne schien und wir waren lauffreudig und nicht zuletzt guter dinge.
samstags ging es weitere 700 km weiter nach mimizan plage an die atlantikküste. bei ankunft: regen, wind, pulli-wetter. das meer tobte und wir ließen uns am strand den sand um die ohren blasen.
sonntag und montag das gleiche spiel, wir wurden langsam ein wenig ungehalten und vertrieben uns die zeit mit der erkundung unseres umfeldes. dazu gehörten die großen binnenseen der aquitaine, arcachon und nicht zuletzt die dune du pyla, ein riesiges monstrum aus sand, 117 m hoch und 3 km lang, oder aber auch einfach die größte sanddüne europas. man hätte fast meinen können, wir wären in der wüste gelandet, hätte man das meer im rücken ignoriert. pünktlich bei unserem aufstieg kam dann auch die sonne hervor, und wir konnten über den atlantik fast bis nach amerika spähen. hinterher waren wir dank geschätzter windstärke 12 etwa eine stunde damit beschäftigt, uns den sand aus haaren, ohren, mund und nase zu pulen.
nachdem das tief über dem atlantik dann endlich richtung deutschland (hähä) abgezogen war, packten wir dienstags die badesachen aus und übten uns in gleichmäßiger besonnung unserer astralkörper am strand. endlich surfer gucken!! dachte ich mir noch freudig, um dann festzustellen, dass der großteil dieser art in mimizan leider aus einer reihe von nix-blickern und -könnern bestand, die zwar mit großem eifer immer wieder auf ihren brettern aufs offene meer hinauspaddelten, im endeffekt es jedoch meist nicht schafften, sich aus ihrer misslichen bauchlage zu befreien und auf einer welle zum stehen zu kommen. zwischen den einzelkämpfern, die ihr glück alleine versuchten, befanden sich außerdem massen an "ecole de surf"-gruppen im wasser, jede gruppe schön in eine andere neoprenanzug-farbe gesteckt, damit der jeweilige surflehrer auch wusste wer zu ihm gehört und wem er gute tipps zubrüllen kann, die eh alle nichts genützt haben, denn richtig surfen habe ich bis auf einige wenige ausnahmen auch am ende der woche kaum jemanden gesehen. schick aussehen reicht halt manchmal nicht.
am zweiten tag beschloss ich dann, es nun auch mit den wellen aufzunehmen, die mannshoch an den strand krachten, allerdings nur schwimmerisch. schon an der ersten sandbank scheiterte ich jedoch aufs jämmerlichste, die welle riss mich von den füßen und mit sich, ich vollführte einen unterwassersalto und wurde wie ein stück treibgut zurück an den strand geworfen. zum ersten mal bekam ich ein kleines bisschen mitleid mit den surfern. noch gab ich jedoch nicht auf, ich kämpfte aus leibeskräften gegen die wassermassen an, doch nachdem ich immer wieder zurück auf den strand purzelte, der sand langsam schürfwunden auf mir hinterließ und ich salzwasser ausgehustet und-geniest hatte, beschloss ich, mir dank diverser sandbänke ein seichteres gewässer zu suchen, was auch klappte.
der dritte schöne tag, donnerstag, fiel dank der folge unserer besonnungskünste, nämlich sonnenbrand, strandtechnisch ins wasser, auch wenn die sonne vom himmel knallte als hätte es dort nie etwas anderes gegeben.
freitags war der sonnebrand auskuriert, das gute wetter jedoch leider auch. egal, pulli an, ab an den strand. man muss ja den letzten tag genießen, denn samstags ging es schon wieder nachhause. wir fuhren 13 stunden durch, und kamen erneut ziemlich fertig samstags abend gegen 23 uhr in frankfurt an.
kuriosität dieses urlaubs: wir haben es tatsächlich geschafft, unseren tank ganze drei mal hintereinander bis auf den letzten schluck auszureizen, und wir haben uns schon jedes mal vorher drum gestritten, wer gleich losläuft und an der nächsten tanke (wo auch IMMER die sein mag) einen kanister auffüllen geht.
schöne dinge dieses urlaubs: schuhe kaufen, das surf cafe mit hübschen kellnern (ENDLICH auch mal was anständiges), grillen, lauthals lästern (es versteht einen eh keiner, deshalb kann man in einer pariser poststelle auch mal getrost "oh man der typ hier am schalter bewegt sich ja echt mal in einer lahmarschigen geschwindigkeit" durch den ganzen raum blöken), das geräusch des ozeans beim einschlafen und beim aufwachen, die sonnenuntergänge am strand und letztendlich: einfach mal nichts tun. nichts denken, frankfurt getrost vergessen und alles was damit zusammenhängt.
in gedanken bin ich noch am strand.
2008/07/13
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1 Kommentar:
Ach mein Schlotterchen, das hört sich alles nach viel schöner Meererholung an. Außerdem sehr schöne Fotos , vor allem das Letzte. Freu mich aber trotzdem, dass du wieder da bist, hähäh!
Meld mich bald bei dir, bis dahin Grüße aus Kairo!
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